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Ein Farmstay mit Husky's und Ziegen im wilden Kanada

Farmstay, aber plötzlich auch noch Aushilfe in einer Elementary School, wie kam es dazu? Tabea berichtet von Ihren Aufenthalt in Kanada.

Die Idee des Farmstays

Ich wusste schon früh, dass ich nach meiner Matura nach Kanada gehen wollte. Es war wichtig für mich, nebst der Sprachschule in Vancouver auch noch ein landwirtschaftliches Praktikum zu machen. Erfahrungen, die ich nicht missen möchte…

Chefin über die Ziegen

Mein erstes landwirtschaftliches Praktikum absolvierte ich nördlich von Edmonton auf einer Ziegenfarm. Zwei Monate lang habe ich auf der Farm Ziegen, Esel, Pferde und Herdenschutzhunde betreut, Zäune kontrolliert, und ich durfte den kanadischen Winter in vollen Zügen geniessen (bis zu -45°C). Ein kleines persönliches Highlight: Ich habe gelernt, einen dieser riesigen kanadischen Traktoren zu fahren. Schon nach zwei Wochen ging meine Gastfamilie für zehn Tage nach Amerika, und ich kümmerte mich allein um die gesamte Farm. Ich wurde Gott sei Dank gut in die Arbeit eingeführt und hatte Nachbarn, die ich kontaktieren konnte, «just in case something would happen».

Aushilfe in der Schule

Da es im Winter jedoch nicht allzu viel Arbeit auf einer Farm gibt, konnte ich zudem in einer «Elementary School» aushelfen. Regelmässig arbeitete ich an der Schule mit, individuelle Förderung einzelner Schüler, Schulzimmerdekorationen wechseln, in der Bibliothek aushelfen, Schulmaterial für Lehrpersonen vorbereiten oder Mathetests korrigieren. Ich durfte sogar den Biologieunterricht einer höheren Klasse besuchen und beim Basketballtraining assistieren. An einem Wochenende war ich Volunteer an den «Alberta Wintergames». Ein witziges Erlebnis, in der heutigen Zeit als Handzeitnehmerin zu fungieren! Obwohl der Schuleinsatz nicht geplant war, sind mir die Menschen sehr schnell ans Herz gewachsen, und es war eine sehr tolle Erfahrung und das Beste für mein Englisch.

Welt der Schlittenhunde

In Canmore, also im Herzen der Rocky Mountains, ging einer meiner Träume in Erfüllung. Ich durfte auf einer Husky- Ranch arbeiten! Schon nach dem ersten Tag wusste ich, dass ich meine Gastfamilie, meine Arbeitskollegen und die Schlittenhunde vermissen würde. Ich habe mich von Anfang an richtig wohlgefühlt, und Canmore wurde ein bisschen zu meinem zweiten Zuhause. Mir kam bei der Arbeit auf der Husky-Ranch sicher zugute, dass Hunde seit Jahren mein grösstes Hobby sind und ich daher etwas Vorwissen mitbrachte. Das Gefühl, schon nach zwei Wochen fast alle hundert Hunde mit Namen zu kennen, zu wissen, welche Hunde sich wie verhalten und wo ihr Platz im Gespann ist, machte die Arbeit noch spannender. Mein Gastvater erkannte mein Talent und meine Begeisterung für die Hunde, und ich durfte bald relativ selbstständig mitarbeiten. Wie schnell ich eine Bindung zu jedem einzelnen Hund aufbauen konnte, hat mich selber erstaunt und fasziniert. Die Arbeit mit den Schlittenhunden beinhaltete unter anderem die Säuberung des «Kennels » (Hundezwinger), Snowmobil fahren, Hunde bürsten, betreuen und bei den Hundeschlittentouren aushelfen.

Hundeschlittentouren

Bei den Touren mussten die Hunde jeweils ein- und ausgeladen werden, da die Trailers (Transportfahrzeuge) mehrstöckig sind – ein gutes Fitnesstraining für mich. Den Hunden die Zuggeschirre anlegen und den entsprechenden Hund an der richtigen Stelle am richtigen Schlitten einzuspannen, gehörten bald zu meinen täglichen Arbeiten. Ich hatte das Glück, dass ich dreimal «Musher» – also Hundeschlittenführer – sein durfte. Dieses Erlebnis war unglaublich, ich fühlte mich sehr geehrt. Die Arbeit auf der Husky- Farm war rückblickend zwar anstrengend, aber sehr faszinierend, für mich der Höhepunkt meines Aufenthaltes in Kanada.

Wunderschönes Kanada

Während meines gesamten Aufenthaltes in Kanada erlebte ich die faszinierende kanadische Tierwelt fast hautnah, ich sah und fotografierte unter anderem Weisskopfseeadler beim Fischen, Schneehasen, diverse Bären (Black Bear und Grizzly) und niedliche Streifenhörnchen. Aber das Beobachten von Kojoten mit Welpen, einer Elchkuh mit ihrem Kalb, imposanten Wapitihirschen und zwei Wölfen in freier Wildbahn waren die Höhepunkte meiner Begegnung mit Tieren. Die Eindrücke und Erfahrungen in Kanada möchte ich nicht mehr missen.

Bildergalerie

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