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Freiwilligeneinsatz im «Pumakawa», einem Puma-Reservat in Argentinien

Herzliches Willkommen im Reservat

Meine Erlebnisse und Erfahrungen im Pumareservat waren für mich sehr eindrücklich und es war die erste NGO für mich, in welcher ich unentgeltlich im Einsatz war.

Ich reiste mit einer argentinischen Familie an, mit dieser ich einen Monat auf Ihrer Granja gelebt hatte und wurde im Reservat sehr herzlich aufgenommen. Mich beeindruckte die Naturverbundenheit, die Bewusstheit und das Streben der Mitarbeiter und Volunteers, den Tieren ihren Aufenthalt in diesem Reservat so angenehm und lebenswert wie möglich zu gestalten. Ausserdem erklärte mir die Leiterin des Reservats, das Sie alle diese Tiere am liebsten in ihre natürliche Umgebung freilassen würde, es jedoch aufgrund der Vorgeschichte jedes einzelnen Tieres nicht möglich ist, bzw. Das Überleben in der freien Wildbahn unwahrscheinlich ist.

Das «Pumakawa» Reservat

Der Tierpark enthält neben der Hauptattraktion Pumas auch Bergkatzen (Gatos del monte), Affen (Kapuzineraffen sowie Schimpansen), verschiedene lokale Raubvogelarten, Eulen, Schildkröten, Lamas und einen Fuchs. Das Reservat ist tagsüber offen für Besucher und für einen kleinen Beitrag von umgerechnet 5 CHF kann man den ganzen Park besichtigen. Alle Tiergehege sind mit einer Informationstafel ausgestattet, auf welchen Informationen wie Tierart, Vorgeschichte, Spitzname sowie Spende Möglichkeiten enthalten sind.

Wie bereits erwähnt sind alle Tiere bis auf die Lamas und Schildkröten Opfer von Umweltkatastrophen wie Waldbrände, (missbräuchlicher) Haustierhaltung oder Gewaltverbrechen wie Teilnahme an Unterhaltungskämpfen (zum Beispiel gegen Hunde).

Das Reservat und ihre Bedeutung

Der Tierpark wird auch als Symbol zur Sensibilisierung auf die gefährdete Tier- und Pflanzenwelt in der Provinz Cordoba genutzt, die aufgrund der Jagd, Brandrodungen und Abholzungen immer mehr natürlichen Lebensraum verliert, sowie durch die Eingliederung von europäischen Herdentieren (z.B. Schafe) das natürliche Gleichgewicht zwischen den Tiergattungen gefährdet. Zusätzlich züchten sie im Reservat nach Maremmanohunde, welche mit Schafen zusammenleben und gezielt dazu ausgebildet werden Schafsherden zu beschützen. Diese werden dann an Bauern verkauft, welche mithilfe dieser Hunde ihre Schafsherden vor Pumas schützen können.

Meinen Aufgaben im Puma-Reservat

Meine Arbeiten nach einer kurzen Einarbeitungszeit waren Fütterung der Tiere, Bau und Unterhalt von Tierzäunen, Neuanstrich und Einrichtung eines Werkzeuglagers, Mithilfe beim Zerschneiden von Fleisch und allgemeine Reinigung und Unterhalt, sowie Mithilfe an Besucherführungen.

Die Reservatleiterin ist immer wieder politisch aktiv und kämpft für die Rechte der Fauna und Flora in ganz Argentinien und zum Teil ist es auch möglich einen kleinen Beitrag dazu beizutragen. Mir persönlich hat es im Reservat sehr gefallen. Ich wurde von der ersten Minute wie ein Familienmitglied aufgenommen, verstand mich mit dem derzeit einzigem anderen Volunteer (weil Nebensaison) sehr gut und ich konnte die Zeit nach der Arbeit auch dafür nutzen, mehr über die Geschichte, Kultur und Fauna und Flora der Umgebung zu erfahren oder meine Spanischkenntnisse aufzufrischen.

Daniels Tips für einen Freiwilligeneinsatz in Argentinien

Teilnehmenden eines Freiwilligeneinsatzes empfehle ich, Spanischkenntnisse mitzubringen, da der Anteil an Englischsprechenden im Reservat – wie auch generell in Südamerika – sehr gering ist. Darüber hinaus sollten Freiwillige über eine gute körperliche Belastbarkeit verfügen. Wer zwischen April und September teilnehmen möchte, sollte sich zudem der klimatischen Bedingungen des argentinischen Winters bewusst sein, sowie der oft unzureichenden Heizung und allgemein schwächeren Infrastruktur ausserhalb der Einsatzorte.

Eine unvergessliche Erfahrung

Ich kann das Reservat wirklich allen empfehlen, die ein gewisses Interesse an der Natur haben, freiwillig einen Beitrag zur Umwelt leisten möchten, gerne auf selbstständige Art arbeiten und einfach mal eine andere Kultur kennenlernen möchten.

Für einen Volunteer Einsatz sind keine Vorkenntnisse mit den oben genannten Tieren nötig und direkten Kontakt zu den Pumas ist nur dem festen Arbeitspersonal vorbehalten.

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