Ackerbau 3.0 – Von Manitoba ins australische Outback und wieder zurück
Organisation
Dieses Mal bin ich auf einer Kartoffelfarm in Outlook, Saskatchewan gelandet. Dies nicht per Zufall, sondern gewollt. Getreidebetriebe durfte ich bereits in Manitoba und Westaustralien erleben. (Ebenfalls organisiert durch STW 😉) Da ich noch kaum mit Kartoffeln in der Schweiz gearbeitet habe, dachte ich mir, dies könnte ein gutes neues Abenteuer werden.
Off I went…
Am Flughafen in Vancouver funktionierte alles wie geplant und ich bekam mein Arbeitsvisum. Ein weiterer Flug von Vancouver nach Saskatoon erwartete mich und etwas mehr als zwei Stunden später war ich auch schon in der Stadt mit höchsten Kriminalitätsrate in Saskatchewan. Aber keine Sorge, es ist nicht ganz so schlimm, wie man es sich vielleicht vorstellt…😉
Just in time
Die Kartoffelernte hatte bereits begonnen und ich kam „just in time“ um die anderen Trainees und Arbeiter bei der Ernte zu unterstützen. Meine Hauptaufgabe während der Ernte war das Lastwagenfahren und ab und zu das Einspringen für die „Diggers“ (Kartoffelernter). Der Vorteil am Lastwagenfahren ist, dass man einiges von der Umgebung zu sehen bekommt. Es ist nicht das monotone auf und abfahren auf demselben Feld für eine Woche, obschon auch das seinen Reiz hat.
Teamwork makes the dream work
Die ersten drei Wochen waren streng, da idealerweise alle Kartoffeln bis zum ersten Frost geerntet sein wollen. Und die harte Arbeit hat sich gelohnt. Etwa 24 Tage dauerte die ganze Ernte mit nur wenigen Unterbrüchen. (Wetter- und Maschinenbedingt 😊) Die Ernte beinhaltete diverse Reparaturarbeiten, einige Sortenwechsel (etwa 6 verschiedene Sorten), Wechsel zu anderen Felder (kann bis zu mehr als einer Stunde dauern), meistens 15-16 Stunden Tage. Jedoch alle sitzen im gleichen Boot und jeder ist müde, aber wie man so schön sagt - Teamwork makes the dream work.
Harter Arbeitstag - Entspannter Abend
Nach dieser anstrengenden Zeit weiss man einen freien Tag äusserst zu schätzen und kann die zurückgewonnene Freiheit gar nicht fassen. Die Erntezeit empfand ich als sehr interessant und lehrreich. Trotz der Müdigkeit sassen wir oft am Abend zusammen und tranken noch etwas. Die anderen Trainees waren von Holland, was es umso spannender machte.
Nach der Arbeit, ist vor der Arbeit
Die Arbeit ist aber noch nicht fertig. Jetzt startete die Vorbereitung für das nächste Jahr. Das heisst, alle Felder müssten bearbeitet werden, und zwar mit einem Grubber. Die Idee dahinter ist, dass sich das Wasser in den gemachten Furchen sammelt und die komprimierten Schichten über Winter aufplatzen. Da es bis zu minus 35°C werden kann, sollte dies kein Problem sein.
Von der Kartoffel zur Knobi
Soeben habe ich die Feldarbeit niedergelegt, da wartet auch schon das Nächste… das Pflanzen von Knoblauch. Eine weitere interessante Erfahrung für mich. Im Ganzen pflanzen wir ca. 15 acres (ca. 6ha). Alles von Hand… natürlich mit einer Pflanzmaschine. Mal schauen, ob ich Knoblauch danach noch essen kann. Es ist das erste Mal, dass wir dies hier auf der Farm ausprobieren.
After Canada…
Ende Oktober ist meine Zeit auf der Farm zu Ende und ich fliege nach Hawaii für einen Monat. Da die Inselgruppe schon so „nahe“ ist, dachte ich ein bisschen wärmere Temperaturen können nicht schaden.