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Ranchstay in Kanada: Lea erzählt von ihren Erlebnissen als echtes Cowgirl

Study work travel machts möglich

Ich informierte mich, welche Agenturen Ranchstays in Kanada organisieren. Schnell stiess ich auf Study Work Travel. Sie haben meine Wünsche und Erwartungen in die Organisation einfliessen lassen und eine Ranch für mich gefunden. Mich zog es ins «Land of endless skies», die Provinz Saskatchewan. Im April 2024 ging das Abendteuer los. 

Mein Traum

Schon als Kind war ich sehr tierlieb und ein grosser Pferdefan. Gute alte Countrymusic und der Westernlifestyle zogen mich in ihren Bann. So kam es, dass es schon früh ein Traum von mir war, den Wilden Westen zu entdecken. 

Erwartungen an Kanada

Wie wird es wohl werden in Kanada? Klappt alles mit der Reise? Ist die Gastfamilie nett? Das sind alles Fragen, über die ich mir im Voraus den Kopf zerbrochen habe. Wie sich herausstellte zu Unrecht. Ich bin via. Toronto nach Regina geflogen. Schon am Flughafen fühlte ich mich direkt wohl, als ich all die Cowboys und Cowgirls mit Stiefeln und Hüten gesehen habe. Angekommen in Saskatchewan war ich sofort überwältigt von den Weiten der Prärien. Land soweit das Auge reicht, wunderschöne Sonnenuntergänge und vieles mehr. Meine Gastfamilie sowie all die vielen Leute, die ich kennengelernt habe, waren sehr freundlich und offenherzig. 

Leben auf der Ranch

Als ich auf der Ranch ankam, wurde ich freudig von 4 Hunden begrüsst. Noch ahnte ich nicht, wie sehr sie mir ans Herz wachsen würden. Ich lebte mich sehr schnell ein und kannte bereits nach wenigen Tage die Arbeitsabläufe auswendig. Ich fühlte mich wie in einem alten Westernfilm. Die Ranch umfasste ca. 900 Hektar Land. Die Familie war auf custom grazing & Zucht von Rodeo Pferden spezialisiert. Die 80 Stiere und 500 Mutterkühe weideten den ganzen Sommer über auf dem Boden der Ranch. Sie betrieben das Prinzip der Rotationsweide, das heisst die Tiere wurden alle paar Tage gezügelt. Nebst Versorgung und Kontrolle aller Tiere, gehörte das Zäunen zu einer meiner Hauptaufgaben. Nie fehlen durften die vier Hunde. Auf Schritt und Tritt wurde ich begleitet. Jeden Morgen warteten sie schon auf mich und ich wurde mit einem freudigen Bellen begrüsst. Selbst auf dem Traktor ist stehts einer der 4 Hunde bei mir auf dem Sitz mitgefahren. Obwohl die Arbeit anstrengend war, hatte ich viel Spass. Besonders die Arbeit mit den Tieren bereitete mir unfassbar viel Freude. Ich ersehnte es jeden Tag endlich die Pferde von der Weide zu holen und reiten zu gehen. Alle Pferde waren erfahrene Rodeopferde und herrlich zu reiten. Die Kühe wurden meistens auch zu Pferd mithilfe der Hunde zusammengetrieben und gezügelt. Ich bin immer noch fasziniert, wie gut die Hunde mit uns zusammenarbeiteten. Innerhalb kürzester Zeit hatten wir jeweils alle Kühe dort, wo wir sie haben wollten. Mehr und mehr sind mir die Hunde, insbesondere Ranger, ein Australian cattle dog ans Herz gewachsen. Wir wurden schon fast unzertrennlich. Jeden Abend machte ich mit den Hunden einen Spaziergang zu den Pferden. Die Sonnenuntergänge waren wie gemalt. So kam es, dass ich sehr wehmütig dem Abschied der Ranch entgegenblickte. 

Meine Highlights in Kanada

Rodeo in Weyburn

Ich konnte es kaum erwarten, mein erstes Rodeo zu sehen. Da die Kinder meiner Gastfamilie an Rodeowettkämpfen teilnahmen, hatte ich die Chance ein Rodeo aus nächster Nähe mitzuerleben. Dafür reisten wir mit dem Pick-Up und dem grossen Horsetrailer (mit integriertem Camper) nach Weyburn. Es war absolut toll. Alle Menschen waren gleich gesinnt, alle trugen ihre Cowboyhüte und es lief Country-Musik, genau nach meinem Geschmack. 

Die kanadischen Farmer und Rancher

Niemals hätte ich gedacht, dass die Leute so offen und freundlich sind. Das bezieht sich aber nur auf die Leute vom Land. Die waren nämlich bedeutend netter als die Menschen am Flughafen und in der Stadt. Ich wurde überall mit einem Lächeln und einigen interessierten Fragen zum Landleben in der Schweiz empfangen. Die Leute waren selbstlos und sehr hilfsbereit. Wenn ein Farmer in Not war, kamen die anderen immer zur Hilfe. Als wir jeweils am Highway entlagritten, fuhren einige Cowboys extra langsam an uns vorbei, damit sie als Gruss den Hut heben konnten. Diese Selbstlosigkeit und auch die Einstellung der Leute waren definitiv ein Highlight für mich. 

Gastfamile und Ranch 

Mit meiner Gastfamilie hatte ich Glück. Es war eine fünfköpfige Familie. Die Grosseltern wohnten ebenfalls auf der Ranch. Mit ihnen hatte ich ein sehr herzliches Verhältnis. 

Barrel Racing in Kennedy

Da die Pferde auf der Ranch viel trainiert werden mussten, hatte ich mit der Zeit immer mehr Übung im Barrel Racing und anderen Rodeo-Disziplinen. So konnte ich mit an einen Trainingswettkampf und dort mit dem Pferd antreten, mit welchem ich jeweils trainierte. 

Woche allein auf der Ranch

In meiner zweitletzten Woche in Kanada bekam ich die Ehre, die Ranch, alleine zu führen. Die Familie ging an die kanadischen Rodeo Finals und ich blieb allein mit den Grosseltern auf der Ranch. So konnte ich alles, was ich die Wochen zuvor gelernt habe, anwenden. Es hat mich sehr gefreut, dass die Familie so viel Vertrauen in mich hatte und ich die Verantwortung übernehmen konnte. 

Mein Fazit

Ich würde schon morgen wieder gehen. Es war einer der besten Entscheidungen meines Lebens. Kein Tag vergeht, ohne das ich mit viel Freude und ein bisschen Wehmütigkeit an Kanada zurückdenke.