
Als Mechaniker auf einer Farm in Neuseeland
Die Idee und eine rasche Umsetzung
Schon länger spielte ich mit dem Gedanken, einmal irgendwo weit weg auf einer Farm zu arbeiten. Während meiner Zeit im Militär ergab es sich dann so, dass ich Ende November fertig wurde. So nutze ich die Gelegenheit. In Australien ist die Saison zu dieser Zeit jedoch schon beinahe vorbei und so blieb eigentlich nur noch Neuseeland zu Wahl. So kontaktierte ich Study Work Travel, damals noch Agroverde, welche mich super beraten und alles bestens für mich organisiert hat. Im Dezember sass ich bereits im Flieger zur anderen Seite der Welt.
Arbeit mit Herausforderungen
Zu Beginn arbeitete ich als gelernter Landmaschinenmechaniker viel im Workshop (Werkstatt). Eines Tages bekam ich den Auftrag, bei unseren Lastwagen den Service zu machen. Doch der Lastwagen und die Werkstatt waren auf dem Hofgelände weit von einander entfernt und es hiess "Lastwagenfahren". Das hatte ich noch nie gemacht, aber es wurde mir gesagt, ich solle es einfach ausprobieren. Und schon sass ich im Lastwagen und fuhr mit Sattelauflieger aus der Shed (Scheune) und alles klappte reibungslos. Später bereiteten wir alles für die bevorstehende Saison vor.
Saisonstart
Im Januar kamen dann noch drei weitere Trainees (zwei Schweizer und ein Irländer) und schon begann die Saison auf der 838ha Farm mit Knaulgras und Raygras. Hier wurde nun Tag und Nacht im Schichtbetrieb mit dem Schwadmäher gemäht. Nach etwa zehn Tagen wurde dann gedrescht und eingelagert, damit dann das ganze Jahr über das Saatgut gereinigt werden kann. Das Saatgut wird zu einem grossen Teil exportiert, davon auch viel nach Europa. Während dieser Zeit ging es gemütlich hin und her - den leeren Lastwagen aufs Feld bringen, voll beladen wieder zurück und abladen. Dabei lernten wir mal das Doppelkuppeln, was es besonders beim Herunterschalten in sich hat.
Eine perfekte Sommer-Saison
Kaum war das Raygras vorbei, ging es mit Weizen los, dabei fuhren wir mit drei Lastwagen nonstop, um das zu Schlucken was die zwei Mähdrescher bei bis zu 16t/ha lieferten. Es war eine anstrengende, aber schöne Zeit, denn es lief immer was und es wurde einem nie langweilig. Da dieser Sommer in Neuseeland sehr trocken war, gab es eine kurze Saison und so waren wir bereits Ende Februar mit dem Weizen komplett fertig. Da wir, dank Grundwasser, immer bewässern konnten, war es eine perfekte Saison. Andere Farmer mit Flusswasser bekamen eine Bewässerungssperre und hatten es deshalb sehr schwer durch den Sommer.
Neuseeland entdecken
Nach der Saison nutzen ich und ein bernischer Landjügeler, der mit mir auf der Farm war, die Gelegenheit und bereisten über den ganzen März die Nordinsel. Es war sehr schön das Land zu entdecken und einfach das zu machen, auf das man Lust hatte. Fabelhafte Landschaften von Wüste bis zu tropisch, von Topfeben bis zu Passstrassen war alles vorhanden. Im April bereiste ich dann noch die Südinsel, aber mittlerweile hatten wir schon ziemlichen Herbst, sogar mit ein wenig Schnee.
Schlussendlich als ich mein Auto wieder verkaufte, hatte ich stolze 11‘000km während meiner Zeit in Neuseeland zurückgelegt. Es war eine schöne Zeit und ein super Erlebnis, aber man ist schlussendlich wieder froh zuhause zu sein und man schätzt die Schweiz wieder umso mehr.